Wer sagt, dass Waldbaden und Achtsamkeit etwas für Sitzkissen-Nerds und Meditation-Junkies ist?
Am letzten Oktober-Wochenende waren wir in gemischter MTB- und wanderbegeisterter Gruppe rund um die Neuland-Hütte unterwegs.
Einmal, um das unfassbar wohlwollend-sonnige Herbstwetter oberhalb der Nebelgrenze zu genießen. Und zum Zweiten, um im Kleinen zu verstehen, was Achtsamkeit uns für den Alltag bringen kann.
Da die Gruppe a) zu unterschiedlichen Zeiten, b) von unterschiedlichen Startpunkten und c) zu unterschiedlichen Zeiten anreiste, war das schon eine Achtsamkeitsübung in sich.
Wie geht jeder damit um? Und wie fügt sich das ins Bild der Gruppe ein?
Das „ganz normale Leben“, was (nicht nur) die Jugend-, Familien- und Tourenleiter des DAV Neuland bei jeder Veranstaltung gruppendynamisch erleben und damit situativ arbeiten dürfen. Je nachdem, wie jeder Einzelne reagiert.
Ein Teil der Gruppe wanderte am Samstagvormittag auf den Hennenkopf, der nach kleiner Kraxelei einen Traumblick ins Voralpenland erlaubte. Der andere Teil brachte Abreisende zum Parkplatz und holte Nachzügler ab. Beide Abende erlebten wir nach dem Abendessen einen fantastischen, sternenklaren Himmel mit vielen Sternschnuppen zum Wünsche äußern.
Am ersten Abend ging es vor allem um Vergangenes. Am zweiten Abend schloss sich der Kreis über Gegenwärtiges zum Zukünftigen. Dabei ging es vor allem um die Lernbiologie des Gehirns und was es für unseren Alltag bedeutet. Ganz praktisch. Und wie wir dem täglichen Trubel des Alltags mit verbesserter Wahrnehmung begegnen können. Wir haben gleichzeitig wieder festgestellt, dass es Übung dafür braucht. Denn selbst die kleinen aufgetragenen praktischen Übungen während der Vorbereitung des Abendessens waren schnell wieder im „Autopilot“-Modus vergessen.
Die wichtigste Erkenntnis in der Gruppe lag darin, dass sich leichter üben und lernen lässt, wenn wir Spaß daran haben. Dann geht’s leicht(er) – ein wichtiger Faktor. Deswegen ist auch Meditation nicht zwingend immer das Mittel der Wahl. Oder nur eine Möglichkeit von Vielen. Denn vor allem die Natur bietet uns viel Projektionsfläche zum Wahrnehmen und Üben. Natürlich und weniger verkrampft. Das geht beim Klettern, Biken und beim Wandern (fast) genauso wie beim Stillsitzen. Alles davon hat seine Qualität.
Wir gehen nachhause mit Herbstgeruch, Sonnenschein und Entspannung. Herrlich!