Die Nordalpen sind Rückzugsraum für bedrohte und hochsensible Arten, sie beherbergen Landschaften mit teils nur geringen menschlichen Eingriffen und daher noch intakten Ökosystemen. Genau diese Eigenschaften ermöglichen uns als Besuchern faszinierende Naturbeobachtungen. Das Kreisen eines Steinadlers, eine sich mutig in Bergbäche stürzende Wasseramsel, die Kletterkunst der Gämsen, das Röhren der Hirsche im Herbst, der blühende Steinbrech in den Felsspalten und die Blütenpracht alpiner Wiesen im Frühjahr. All dies lädt ein zu beobachten, zu horchen, zu bestimmen und sich mit den Arten näher zu beschäftigen. Es schafft bleibende Eindrücke die den Bergen für uns ihre Bedeutung geben. Für ein positives Verhältnis zu den Bergen und unserem dortigen Tun müssen wir uns also damit beschäftigen, wie wir die dort vorkommenden Arten und Ökosysteme möglichst wenig beeinträchtigen und sie erhalten.

Natürlich auf Tour

Besonders sensibel sind Arten die den Winter in den Bergen verbringen, wie etwa Rauhfußhühner und Gämsen. Zu ihrem Schutz hat der Deutsche Alpenverein die Aktion „Natürlich auf Tour“ ins Leben gerufen und in dem Zuge Skitourenrouten erarbeitet und Wald-Wild-Schongebiete ausgewiesen. Daneben finden sich auch die amtlich ausgewiesenen Wildschutzgebiete. Diese sind auf den topografischen Karten des DAV aus der Serie “BY”, vor Ort auf Tafeln und Schildern, in Skitourenführern mit dem Gütesiegel “Naturverträgliche Skitouren” sowie unter alpenvereinaktiv.com gekennzeichnet. Eine Beschreibung der Gebiete stellen uns die beiden Gebietsbetreuer der Tölzer Alpen Margret Hütt und Jakob Braun zur Verfügung – vielen Dank dafür.

Dokument Wald-Wild-Schongebieten und Wildschutzgebiete (Verhalten mit Begründungen; PDF öffnet in neuem Tab)

Die grundlegenden Verhaltensweisen sind einfach:

  • Dämmerungsstunden meiden
  • „Natürlich auf Tour“- Informationen und Routenempfehlungen beachten
  • Schutz- und Schongebiete für Pflanzen und Tiere respektieren, nicht betreten, Lärm vermeiden
  • Lebensräume erkennen und Jahres-/Tageszeiten beachten
  • Vegetation schonen
  • Keine Spuren oder sonstiges in der Natur hinterlassen
  • Umweltfreundlich anreisen
  • Sich an der Schönheit der Natur freuen

Infos zur DAV Kampagne „Natürlich auf Tour“ finden sich auf der Homepage des DAV.

Allen, die sich noch genauer über Raufußhühner informieren möchten, empfehlen wir folgende Seite des Landesamtes für Umwelt:
Raufußhühner schützen (waldwissen.net)“ (öffnet in neuem Tab).

Neben den Wald Wild Schongebieten und den Wild Schutzgebieten finden sich gerade in den Bayerischen Alpen großflächige Naturschutzgebiete und Vogelschutzgebiete.

Die zentralen Verhaltensregeln sind:

  • Auf den Wegen bleiben
  • Keine Pflanzen Pflücken
  • Kein Feuer machen
  • Nicht wild campen
  • Keinen Lärm machen
  • Müll mit nach Hause nehmen
  • Vor allem in Vogelschutzgebieten: Zeitliche Betretungsverbote beachten

Natürlich mit Öffis

Auch die Anreise kann man als Teil der Bergtour begreifen. Wer hier auch Wert legt auf ein umweltverträgliches Verhalten plant seine Touren möglichst mit Öffentlichen. Hier haben einige Pioniere schon gute Vorarbeit geleistet, so gibt es mittlerweile einen Skitourenführer mit rein öffentlicher Anreise und einen Nordalpen Streckenplan für Bus und Bahn.

Für das Tourengebiet um Penzberg haben wir einige Tourenvorschläge zur Inspiration zusammengestellt: Öffi-Touren Penzberg