Zu sechst machten wir uns am Sonntag, 21.07.2024, erneut auf den Weg ins Dammkar. Trotz etwas Schlafdefizit, aufgrund von vorangegangen nächtlichen Veranstaltungen (Schulabschlussfeier, Filmfestival), war die Motivation bestens und zügig erreichten wir Bankerl, Dammkarhütte und letztlich den Einstieg in den ‚Soldatenweg‘ (UIAA III, 10SL). Dieser schien an diesem Tage eine magische Anziehungskraft gehabt zu haben, denn vor uns hatte sich bereits eine Seilschaft eingefunden und kurz nach uns folgte schon eine weitere (etwas ungeduldig). Die vorhandenen Alternativen blieben verwaist.
Nach der üblichen Orga und den Checks am Einstieg kletterten wir in drei Zweierseilschaften im Wesentlichen über Rampen, Bänder, leichte Verschneidungen und Platten empor. Die Route ist perfekt für das Training von Seilschaftsablauf, Standplatzbau, und -organisation sowie für das Klettern im nicht so schweren aber doch ab und an bröseligen Ambiente eingerichtet. Die Dammkarhütte wurde kleiner, die Aussicht beeindruckender und ehe wir uns versahen, standen wir auch schon am Ausstieg.
Mit komfortablem Zeitpuffer zur drohenden Kaltfront stiegen wir noch zum Wandbuch-Kreuz und letztlich zum ‚Gipfel‘ des Predigtstuhls auf. Dort genehmigten wir uns Brotzeit, Kuchen und weitere Ausblicke auf die Bergwelt und die sich den Dammkarschotter hinaufwühlenden Wandersleute.
Die Wolkenbildung im Wetterstein und die einsickernde Schläfrigkeit mahnte uns dann doch, nicht allzu spät den Abstieg anzutreten. Eine unangenehme Schuttrinne wurde bestens gemeistert und leitete uns zu den Schuttreißen des Dammkars.
Hier folgte eine Kurzeinweisung in die Technik des Abschotterns und los ging der Schnellabstieg zur Hütte und weiter zum Bankerl. Die Lernkurve (z.B. guter Schotter vs. Kugellagerschotter, Kleinschutt vs. Grobschutt) war ähnlich steil wie die Hänge die es hinabging und nach der ersten Überwindung und dem einen oder anderen Ableger, kamen wir weitestgehend flüssig und ohne größere Blessuren nach unten.
Am Bankerl wurden die Schuhe nochmal geleert und die Motivationsreserven für den Talhatscher gesammelt, bevor uns die etwas monotone Forststraße schließlich wieder zurück zum Auto leitete.