Zu acht starteten wir am Freitagmorgen um 6:00 Uhr in die Dolomiten. Wir haben drei Tage bei bestem Wetter Zeit für Skitouren, übernachten werden wir in der Talschlusshütte im Fischleintal.
Wir kommen ohne Stau vorwärts und so frühstücken wir schon kurz vor 10 Uhr in einem Café in Moos. Von dort fahren wir noch ein paar km zum Parkplatz im Fischleintal. Zu unserer Unterkunft geht es in einer knappen halben Stunde über eine Langlaufloipe.
Wir sind die einzigen Übernachtungsgäste in der Talschlusshütte die wir als idyllische und einsame Unterkunft kennenlernen. Dass die Hütte tagsüber ein Rummelplatz mit hunderten Tagesgästen ist bekommen wir gar nicht mit, weil wir da auf Skitour sind.
Auch am ersten Tag wollen wir noch eine Skitour machen und gehen auf den Sextener Stein. Das ist nicht allzu lang und landschaftlich außerordentlich reizvoll. Oben ist‘s a bissl zugig und kalt, aber vor der Zinnenhütte finden wir ein windgeschütztes Sonnenplatzerl, wo wir die Landschaft ausgiebig genießen können. Die Abfahrt ist kein Powdertraum. Oben auf der Sonnenseite ist es hart, weiter unten hat es ca. 20 cm schon arg zerfahrenen Pulver. Und weil die Unterlage kaum vorhanden ist, bekommen die Ski zahlreiche Schrammen und Kratzer ab.
Am 2. Tag geht es auf die Hochbrunner Schneid. Das ist eine recht lange Tour mit ca. 1.600 HM. Los geht es über ein Bachbett, in dem viel zu wenig Schnee liegt. Sehr mühsam und anstrengend wursteln wir uns die erste Stunde durch Felsen und Latschen hoch, bis das Bachbett endlich breiter wird. Weiter geht es über eine angenehme zu gehende, breite Schlucht bis wir das „Innere Loch“ erreichen. Das ist ein langes, verstecktes Kar das zum Schluss hin immer steiler wird und an einem Felsriegel endet. Wir machen dort Skidepot und dann geht es die letzten 250 HM durchaus anspruchsvoll zu Fuß bis zum Gipfel. Die Landschaft ist wieder grandios und auch der Schnee scheint ganz passabel zu sein. Oben in der Sonne ist es eher firnig, weiter unten im Schatten hat es fast nicht gespurten Pulverschnee. Zum Schluss müssen wir dann durch das Bachbett zurück. Ob man so etwas mit Ski befahren kann? Bis zum Bachbett gings trotz zahlreicher Aufsetzer recht gut. Aber dann wurde es ernst. Mühsam rutschen wir auf Ski bergab. Dass wir mit Ski kaum schneller unterwegs sind als die Fußgängerfraktion, die es vorzieht die Ski an den Rucksack zu schnallen und zu Fuß abzusteigen, sagt eigentlich alles.
Am letzten Tag sind wir unsicher, was wir unternehmen sollen. Keiner hat Lust sich noch einmal durch das Bachbett zu quälen. Wir beschließen deshalb auf die Weißlahn zu gehen. Das ist ein schattseitiges Kar mit ca. 1.000 HM. Man kommt auf keinen Gipfel. Die Tour endet da, wo man die, das Kar, umgebenden Felswände erreicht. Das erste Stück kämpfen wir uns durch ein Latschenfeld, aber dann wird es schnell besser. Weiter oben finden wir besten Powder und es hat auch eine bessere Unterlage. Wir freuen uns über die mit Abstand besten Schneeverhältnisse des Wochenendes und ziehen unsere Spuren in den Pulverschnee. Und weil man von oben ganz toll sieht, dass es eine breite Schneise durch das Latschenfeld gibt, können wir mit Ski sehr passabel direkt bis fast zum Parkplatz abfahren.
Schee war’s!