Dolomiten Skisafari

27.3. bis 29.3.2013
Um es ruhiger anzugehen, brachen wir schon am Dienstagnachmittag auf. Zu fünft fuhren wir mit einem Auto von München und Penzberg über den Brenner durchs Pustertal nach Alta Badia. Schon während der Fahrt gab es lebhafte Spekulationen über zwei unterschiedliche Wetterprognosen. Über eine kurvenreiche Strasse erreichten wir das Dorf Campill, eine Oase abseits des Touristenstroms. Im Hotel Sanvi begrüßte uns Peter der Wirt, Maria die Wirtin, die auch für das leibliche Wohl der Gäste zuständig ist, hat uns die Zimmer gezeigt. Gespannt warteten wir aufs Abendessen, denn Johannes hatte uns schon von ihrer guten Südtiroler Küche vorgeschwärmt. Er hatte nicht zuviel versprochen, wir waren begeistert. Bei einem Glas Rotwein wurde der morgige Tag besprochen.

 

Mittwoch: Die Ruhe vom Vortag war einer erwartungsvollen Eile gewichen.
Kurz nach 8.00 Uhr kauften wir schon die Skipässe und mit der ersten Gondel ging es von St Martin in Thun nach oben, auf den Piz de Plaies, immer in Sichtweite der markanten schwarzen Abfahrt Piculin. Unser Ziel aber hieß Kronplatz. Oben angekommen wartete eine frisch präparierte Piste ohne Fahrspuren und besten Schneeverhältnissen auf uns. So eine genussvolle Abfahrt habe ich noch nie erlebt. Weiter ging es auf der anderen Talseite hinauf zum Kronplatz. Auch hier herrliche Pisten, selbst bis nach Bruneck ins Tal hinunter. Das Wetter war durchwachsen, abwechselnd sonnig und wolkig, manchmal kleine Wolkenschwaden, und geringe Minustemperaturen. Nachdem wir am Kronplatz keinen Lift ausgelassen hatten, übten wir auf dem Heimweg noch den Einkehrschwung in die „Schnapsklause“. Der Skitag endete mit der Abfahrt auf der schwarzen Piste Piculin ins Tal. Ein anspruchsvoller Abschluss am Ende eines genussreichen Skitages.

 

Donnerstag: Unser Ausgangsort war Corvara mit Ziel Marmolada. Mit der Gondelbahn ging es durch Wolkenschwaden auf den Vallon 2550 m hoch. Hier begrüßte uns die Sonne. Es ging gleich wieder abwärts und weiter zum Campolongo. Bis Arabba waren wir nun auf einem Teilstück der Sella-Ronda unterwegs. Lifte und Pisten wechseln sich ab. Von der Talstation Malga Ciapela (1450 m) dann in drei Etappen mit der Gondel zur Punta Rocca auf 3250 m. Ein „Muss“ ist die Aussichtsplattform. Der Rundblick ist phantastisch. Die Sonne schien, die Piste lockte und wir wedelten bei besten Schnee- und Sichtverhältnissen die berühmte 12 km lange Piste „La Bellunese“ von der Marmolada zurück ins Tal. Die Abfahrt war so traumhaft schön, dass wir sie gleich noch mal machten. Langsam machten wir uns nun auf den Rückweg. Der Himmel bedeckte sich und es begann leicht zu schneien. In Corvara angekommen wollten wir noch nicht nach Hause. Johannes kannte in der Nähe eine schöne Hütte: “Da muss man aber nochmals mit dem Lift fahren“. Aus einem Lift wurden vier bis wir dort waren. Der Abstecher zu dieser gemütlichen Edelweißhütte hat sich trotzdem gelohnt, auch wenn wir keine Aussicht mehr hatten. Wieder ging ein wunderschöner Tag zu Ende. Wir waren alle rundum glücklich und zufrieden.
Maria hatte uns fürs Abendessen, neben anderen Köstlichkeiten „Panicia mit Tutres“ zubereitet, Eine Südtiroler/Ladinische Spezialität (Gerstensuppe mit Kücheln, gefüllt mit Topfen und Spinat). Ein Genuss!
Es schneite und schneite, die ganze Nacht hindurch. Johannes machte sich Sorgen, ob wir morgen wohl, wie geplant, fahren können?

 

Freitag: Im Tal lagen nun 10 cm Neuschnee und die Taschen für die Heimreise waren gepackt. Ich wollte nicht schon wieder die letzte beim Frühstück sein. Es ist mir nicht gelungen. Die Frühaufsteher saßen auch um 7.10 Uhr schon wieder alle am Tisch. Mit dem Auto ging es Richtung Falzarego Pass. In Armentarola stiegen wir in ein Skitaxi um, das brachte uns über eine kurvenreiche Straße auf die Passhöhe. Mit der Gondel ging es hoch auf den Lagazuoi (2778 m). Durch 25 cm Neuschnee stapften wir über die Terrasse zur Piste. Auf bestens präparierter, menschenleerer Piste und Sonnenschein fuhren wir mehrmals ins Tal hinab. Es herrschten optimale Bedingungen. Auf einmal sagte Karl: „Könnte es nicht doch…“ Ja was denn noch? ….um 2 Grad kälter sein? Diesen Einwand haben wir nicht gelten lassen. Der Höhepunkt war, mit ihren 8,5 Pistenkilometer, inmitten einer zauberhaften Landschaft die „Armentarola“, zweifelsohne die hinreißendste Piste der Dolomiten. Sie führt durch das sagenumwobene Fanestal, das von imposanten Felsenburgen und vereisten Wasserfällen umgeben ist. Ein wahrhaft magisches Skierlebnis. Bei der Scotoni Hütte genossen wir die Sonne und ließen die Eindrücke auf uns wirken.
Am Ende der märchenhaften Strecke wartete eine Pferdekutsche auf uns. An Seilen hängend brachte sie uns zum Ausgangspunkt zurück.
Der Wirt hatte uns für den Vormittag sonniges Wetter prophezeit und er behielt Recht. Allmählich bedeckte sich der Himmel, Wolken zogen auf und Regen begleitete uns auf der Heimreise.

 

Wir durften 3 grandiose Skitage erleben und genießen, die Johannes für uns zusammengestellt hat. Wir sind uns einig: „Das kann man nicht mehr Toppen!“

 

Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurücklässt ist bleibend. – Johann Wolfgang von Goethe

Eva Schober