Piz Buin & Dreiländerspitze
Tourenwochenende 19./20. Septermber 2020
Tag 1
Abfahrt 5:00 Uhr in Penzberg – Das Ziel: Bielerhöhe am Silvrettasee. Unser Start der Tour beginnt bereits auf ca. 2000m Höhe – Na, da hört sich der Aufstieg auf die kommenden 3000er doch gar nicht mehr so weit an. Das erste Ziel heißt allerdings erstmal „Wiesbadener Hütte“. Glücklicherweise hat uns auch das Wetter nicht im Stich gelassen – Der Himmel blau, die Stimmung gut. Also wenn das kein gutes Zeichen für diese Tour ist.
In Rekordzeit an der Hütte angekommen, konnten wir dann bei einer kurzen Pause einen herrlichen Blick auf die umliegende Berglandschaft genießen, die von dem markant über dem Ochsentaler Gletscher ragenden großen Piz Buin geprägt ist.
Unser Tagesziel allerdings versteckte sich noch – die Dreiländerspitze auf 3197m. Wir folgten dem Weg, bis hin zum Einstieg in den kleinen Gletscher. Schritt für Schritt zeigte sich im Weitblick die Spitze und bald auch der ganze Grat zum Gipfel. Schnee- und spaltenfrei konnten wir uns ohne Seil sicher mit den Steigeisen warmlaufen. Ein kurzes Vergnügen – recht schnell erreichten wir den Fels und freuten uns über eine spannende, luftige Gratkraxlerei in Seilschaft bis zum Gipfel.
Auf dem selben Weg bergab, waren wir pünktlich zum Abendessen wieder an der Hütte.
Tag 2
Abmarsch 6:30 Uhr. Unser Tagesziel heute ist der große Piz Buin auf 3312m. Die Hütte war relativ voll und wir wollten als einer der ersten loskommen. Draußen konnten wir dann allerdings von der Hütte aus im Dunkeln schon Seilschaften oben am Gletscher an den Lichtern erkennen. Naja, dann eben nicht Erster. Nach etwa 1,5 Stunden gelangten wir zum Einstieg am Gletscher – im ersten Steilhang seilfrei, später angeseilt bahnten wir uns den Weg durch das blanke und eindrucksvoll zerklüftete Eis zur Buinlücke – der Einstieg in den Fels.
Anfangs mühsam über steiles und grobes Schuttfeld, wurden wir auch hier mit einer schönen Kraxelei im I.-II. Grad belohnt. Dank regelmäßigem Gegenverkehr hatten wir sogar Zeit die schöne Aussicht zu genießen und dem Grollen des kleinen Piz Buins zu lauschen, dessen Wand sich mit stetigen Felsstürzen in lautem Getose langsam auflöst. Zum Glück ist der weit genug weg.
Am Gipfel angelangt kam auch wie bestellt eine Nebelwolke, die uns freundlicherweise auch hin und wieder einen Blick in die umliegenden Täler gönnte.
Auf dem Weg bergab merkt man dann immer erst, wie weit man eigentlich gelaufen ist. Umso schöner ist die Ankunft an der Hütte nach einem langen Marsch. Pünktlicher hätten wir nicht sein können – dort angekommen lösten die Wolken ihre Spannung in einem Gewitter. Den Platzregen abgewartet, konnten wir sogar einigermaßen trocken den Parkplatz erreichen. Eine schöne Tour, vielen Dank an alle Beteiligten und an Hans-Georg für die Tourenleitung.
Andreas Fichtner