Altherrenweg: das klingt nach einem beschaulichen Spaziergang für betagte Senioren. Ob das so stimmt, sei dahingestellt, doch eines ist sicher: es handelt sich um einen der schönsten Wanderwege weit und breit. Er führt von Unterammergau nach Oberammergau und ist Sommer wie Winter gut begehbar. Diesen Weg hatten sich die Senioren für ihre monatliche Wanderung am 14. November 2024 ausgesucht.
An diesem Tag war es vorbei mit den grauen, trüben Nebeltagen, die zuvor geherrscht hatten. Strahlend brach die Sonne durch das Grau und ließ die letzten Nebelfetzen schnell verschwinden. Außerdem war über Nacht der erste Schnee gefallen und hatte das Land in ein zauberhaftes Wintermärchen verwandelt.
Wir starteten in Unterammergau auf einem Wanderparkplatz nahe der Kunsthalle. Es ging vorbei an einem uralten, verwunschenen Holzhaus mit vielen geschnitzten Figuren vor der Tür. Ein Schild am Gartentor besagte, dass hier der „Herrgottschnitzer“ daheim ist. Besonders schön und auffallend war ein fast lebensgroßer St. Franziskus, wie er den Tieren predigt.
Von hier führte der Weg in gemütlichem Auf und Ab auf halber Höhe den Hang entlang, immer mit Blick auf das idyllisch gelegene Oberammergau und das Ammergebirge gegenüber. Nach etwa einem Kilometer ragte ein überdimensionales Kreuz in den Himmel. Und nach 3,5 km erreichten wir den urigen Gasthof Romanshöhe, der leider in dieser Jahreszeit nur am Wochenende geöffnet ist.
Kurz nach der Romanshöhe bogen wir links ab und folgten der Beschilderung WellenBerg St. Gregor Kapelle. Ab hier erwarteten uns noch einige besondere Highlights: der Weg führte durch Wald, in Serpentinen über Bäche und tiefe Schluchten. Am Ende des Weges, kurz vor dem Erlebnisbad WellenBerg, gab es einige interessante Holzskulpturen zu bewundern, eine Dauerausstellung der Oberammergauer Holzbildhauerschule.
Von hier ging es durch das „Himmelreich“ zur Ortsmitte von Oberammergau, wo wir zum Mittagessen in einer Gaststätte namens „S‘ Wirtshaus“ einkehrten. Danach wählten wir den Weg an der Ammer entlang zurück nach Unterammergau. Die ganze Strecke betrug immerhin fast 12 km.
Text und Bilder: Helga