Anstatt einer Wanderung in die Natur besuchte die Seniorengruppe am 14. Dezember 2023 die historische Altstadt von Schongau mit ihrem mittelalterlichen, unter Denkmalschutz stehenden Stadtkern. Die Stadt liegt auf einem Hügel, der früher von zwei Seiten vom Lech umflossen wurde und deshalb Lechumlaufberg hieß. Durch diese exponierte Lage war die Stadt sehr gut zu verteidigen.
Zunächst wanderten wir einmal rund um die Altstadt an der noch fast komplett erhaltenen Stadtmauer entlang. Wir begannen beim Frauentor im Nordosten, dann passierten wir den Schwaigerturm, einen ehemaligen Wasserturm, und danach das Maxtor. Nachdem wir die Stadt fast völlig umrundet hatten, tauchten wir beim Kasselturm ein in das Gewirr der alten Gassen. Über den Marienplatz erreichten wir das Ballenhaus, im 15. Und 16. Jahrhundert ein Lagerhaus und Handelsumschlagplatz. Heute befindet sich darin ein Bistro, wo wir einkehrten und uns für die geplante Stadtführung stärkten.
Um 14 Uhr trafen wir beim Rathaus unsere Stadtführerin Frau Zöpf, die uns auf eine spannende Reise durch die Stadtgeschichte mitnahm. Als erstes führte sie uns in das Stadtmuseum, das in der ehemaligen Spitalkirche St. Erasmus untergebracht ist. Anhand eines Modells gab es eine Menge Informationen zur Geschichte der Stadt.
Nächste Station war die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, eine ursprünglich gotische, später barockisierte Kirche mit prächtigen Wand- und Deckengemälden. Nachdem Frau Zöpf uns einige dieser Gemälde erklärt hatte, bekamen wir ein kurzes Orgelkonzert geboten.
Dann ging es weiter zu der Stelle an der Stadtmauer, an der der begehbare Teil des Wehrgangs beginnt. Wir zwängten uns durch den engen Gang, der im Klosterhof der Heilig-Geist-Spitalkirche St. Anna endet. Im 18. Jahrhundert gründeten hier Mönche der Unbeschuhten Karmeliten ein Kloster, das heute als Alten- und Pflegeheim genutzt wird. Die wunderbare barocke Klosterkirche existiert heute noch; sie ist der Heiligen Anna, der Mutter Mariens geweiht. Auch diese Kirche besichtigten wir und kamen in den Genuss eines kleinen Orgelkonzertes.
Die letzte Station unserer Stadtführung war die Musikschule, die im ehemaligen Magistratsgebäude untergebracht ist. Dieses historische Gebäude war früher ein bürgerliches Palais. Aufwendige Stuckarbeiten zeugen vom Reichtum der damaligen Bewohner. In der ehemaligen Hauskapelle befindet sich ein interessantes Deckengemälde aus dem 18. Jahrhundert, das die Geburt Christi zeigt.
Den Abschluss bildete ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt am Marienplatz.
Text und Bilder: Helga