Sonnenaufgang am Jochberg

D‘kloane Bergfex – Sonnenaufgang am Jochberg

Schon bei der Ausschreibung hatte ich so eine kleine Vermutung, dass eine Tour mit Startzeit um 4:30 nicht die optimale Familientour ist.

Also habe ich die Tour dann auch im Bergtourenverteiler ausgeschrieben. Und das war gut so. Denn so konnten vier gut gelaunte Neuländer sich zu dunkler Nachtzeit in Richtung Jochberg begeben.

Kurz nach fünf starteten wir und erstaunlicherweise stand nur ein Auto am Parkplatz.

Für jeden der jetzt schmunzelt und denkt „Lustig. 5:00 Uhr morgens. Kein Wunder, das da kein Auto ist!“ das könnt ihr vergessen. Dieser Parkplatz ist zu den verrücktesten Zeiten voll. Kurz nach dem Corona Lockdown war ich einmal um 4:10 (!!!!) an dem Parkplatz und bin dann an den Herzogstand – weil er voll war.

Wir stiegen also mit unseren Stirnlampen hinauf. Es wehte ein warmer Föhnwind, der Vollmond stand am Himmel (drei Tage nach Vollmond war er noch recht groß) und wo die Bäume nicht so dicht standen konnte man auch ohne Stirnlampe laufen. Ohne viel zu reden stiegen wir durch den Wald hinauf. Jeder – das ist natürlich nur meine Vermutung – so in seine Gedanken versunken.

Als wir aus dem Wald herauskamen, wurde es langsam hell am Horizont. Am Gipfel konnten wir das, immer wieder, erstaunliche Farbenspiel erleben, wenn die ersten Farben den Bereich zwischen Himmel und Erde bunt malen.

Kein Traumsonnenaufgang. Der Wind blies unangenehm stark. Der Versuch die Jacke anzuziehen – ein Geduldspiel.

Viele Wolken am Himmel und am Horizont. Und dann dieses rot, vulkanrot, immer heller werdend, während dir der Wind um die Ohren heult und du einfach nur in die Ferne schaust. Allein, mit dir und deinen Gedanken. Und doch nicht alleine, weil andere mit dir diesen gleichen wunderbaren Moment erleben.

Aufstehen hat sich wieder mal gelohnt.

Tanja Hartmann