Naturschutzwanderung ins Königsdorfer Weidfilz

Unter der Leitung der Försterin Birgit Weis wurden uns die Besonderheiten des 250 ha großen Hochmoors im Königsdorfer Weidfilz, Teil der Tölzer Moorachse, erklärt. Ausgangspunkt war das Mahnmal in Königsdorf, von dort ging es querfeldein zu einem ehemaligen Torfstich, der sich mittlerweile zum Seerosenteich umgewandelt hat.

Es wurde der PH-Wert gemessen, der mit 4,0 im extrem sauren Bereich lag. Die Flora im Bereich des Hochmoors ist sehr speziell, je nach Nässegrad. Frau Weis zeigte uns den fleischfressenden Sonnentau, Rauschbeeren, Moosbeeren, Rosmarinheide, Orchideen, Spirken etc. Es wurde eine Torfprobe gezogen, in der die unterschiedlichen Schichten zu erkennen waren. Die unterste Torfschicht des 1 Meter langen Rohres war 1000 Jahre alt. Ebenso wurden Luftbildaufnahmen und Kartierungen mit den schon umgesetzten Naturschutzmaßnahmen, wie das Auffüllen von Schlitzgräben in Teilgebieten, gezeigt. Auch wurde die zur Olympiade 1972 geplante aber nicht umgesetzte Ruderstrecke besichtigt. Unsere Brotzeit haben wir dann nach 2 Stunden an einem großen Torfstich gehalten, nachdem wir uns unseren Weg durch das nasse Moor gesucht haben. Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit im Mai und Juni blieben die Füße trocken. Weitere Naturschutzmaßnahmen stehen noch an, aber auch hier müssen erst die vielen verschiedenen Parzellenbesitzer überzeugt werden, den Maßnahmen zuzustimmen. Teilweise gelingt dies nicht und verschiedene Grundstücke müssen dann durch bauliche Maßnahmen von der Wiedervernässung ausgegrenzt werden. Auf dem Rückweg haben wir noch einen großen Fuchsbau besichtigt. Die Dimension des Baus mit seinen vielen Ausgängen hat uns doch erstaunt. Zum Abschluss der Wanderung wurde uns ein erfolgreich umgesetztes Naturschutzprojekt gezeigt, bei dem Kinder und Jugendliche die an die Hochmoore angrenzenden Wiesen von Büschen befreit haben, so dass jetzt wieder eine einjährige Mähung ab September möglich ist und der Übergang vom Hochmoor zu den entwässerten Nutzflächen natur- und artengerecht über Streuwiesen erfolgen kann. Es war ein spannender und informativer Vormittag, den wir zu neunt mit zwei Freunden auf 4 Pfoten erleben durften.

Kerstin Lenz