Radltour Kochelsee

9. Mai 2012 „Durchs Kochel- und Loisachmoos“

 

Der Wetterbericht versprach: überwiegend sonnig, teils wolkig, vereinzelt Regenschauer möglich, so starteten vom Parkplatz Penzberg neun Radler aus München und Penzberg unter der Leitung und Führung von Johannes und Karl ins Kochel- und Loisachmoor.

 

Der Weg nach Sindelsdorf führte durch blühende Wiesen mit herrlichem Blick auf schneebedeckte Berggipfel, entlang der Mondscheinfilz. (Bild 1)
Selbst ortskundige Radler waren immer wieder überrascht über neue variantenreiche Wege, die sie noch nicht kannten. Zwischen Zell und Großweil begleitete unseren Weg ein alter Kreuzweg.

Entlang der Loisach ging es an Schlehdorf vorbei zum Kochelsee.

 

Bei einer kurzen Rast, mit Blick zurück auf die markanten Türme der Kirche St. Tertulin erzählte uns Harald von den „drei hl. Jungfrauen“ Anbeth, Wolbeth und Vilsbeth. Die Figuren stehen über dem südlichen Seitenaltar der Kirche und stammen aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

 

Wir verlassen nun die Fahrstrasse und schieben unsere Räder über Stock und Stein am Ufer entlang des Kochelsee den Felsenkeller hoch. Zweimal mussten die Räder über steile Stufen hoch getragen werden. Kein Problem für uns Frauen bei so viel zupackenden, tatkräftigen Kavalieren.

 

Oben angekommen bot sich uns ein überwältigender Ausblick über den See. Die Bäume am gegenüberliegenden Ufer spiegelten sich, unter blauem Himmel, im klaren, ruhigen Wasser.

Am Fuße des Walchensee-Kraftwerkes zeigte uns Harald die Reste des Hafens, der für den Transport der schweren Materialien über den See, für den Bau des Kraftwerkes angelegt wurde.

 

Die Weiterfahrt nach Kochel führte uns kurz auf der Landstraße und dann wieder auf dem Radweg direkt zur Mittagsrast in einen sonnigen Biergarten. Gestärkt ging es nun weiter durch das Landschaftsschutzgebiet. Links der Loisachkanal, rechts das weite Moorgebiet mit blühenden Mehlprimeln, Dotterblumen, Wollgras und geflecktem Knabenkraut. Wir verlassen die Loisach und fahren Richtung Benediktbeuern. Beim Hochmoor-Lehrpfad mache wir Halt und erkunden über Bohlenwege und Birkenstämme die Vegetation des Hochmoors. Man hat das Gefühl in einem kleinen unberührten bayrischen Urwald zu sein.

 

Die Frage wird diskutiert: Wie entsteht ein Hochmoor?
Wir radeln weiter zum Barfuß-Pfad. Einige kannte ihn schon und sind bei den Rädern geblieben. Die Anderen zogen mutig Schuhe und Socken aus und sind barfüßig den Weg gelaufen.

Den Schlammtümpel haben wir ausgelassen, nachdem wir wussten dass die Wasserpumpe außer Betrieb ist. Ansonsten war es ein gutes Gefühl über große und kleine Steine zu laufen, über weiche Unterlagen und über Baumstämme zu balancieren. Die Radltour ist noch nicht zu Ende und doch schon ein Erlebnis für alle Sinne. Dabei fällt mir ein Spruch ein:

„Ein Blick in die Natur ist ein Blick ins Glück“.

 

In Benediktbeuern kehren wir (Dank Insider-Wissen) in einem gemütlichen Gartencafe ein. Die Kuchen sind ein Gedicht. Wer sich nicht für eine Sorte entscheiden konnte, dem hat die Chefin auch mehrere kleine Stücke serviert. Verdeckt durch die vielen Blumen und Bäume hat sich eine dunkle Wolke hinter uns gebildet. Karl und Johannes beschlossen nun auf dem kürzesten Weg über Wiesen nach Penzberg zu radeln.

 

Auf halber Strecke konnten wir in der Halle einer Zimmerei unterstehen und mussten die Regenkleidung anziehen. Die Penzberger haben sich nach und nach verabschiedet.
Karl hat die Münchner souverän bis zum Bahnhof geleitet. Da hatte es dann schon wieder zu regnen aufgehört.
 

Die Wettervorhersage hatte diesmal Recht. Es war ein schöner, Tag angefüllt mit Ausblicken und Eindrücken.

Eva