Unberührte Natur und einzigartige Kultur – auf der Juniwanderung der Seniorengruppe am 22.06.2023 konnten wir beides erleben.
Zunächst ging es in eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands: den Paterzeller Eibenwald bei Wessobrunn. Neben Buchen, Fichten Tannen und anderen Bäumen findet man hier über 2000 Eiben, die ältesten mehrere hundert Jahre alt.
Die Eibe ist ein ganz besonderer Baum. Es gibt sie schon seit 600 000 Jahren in Europa, und sie ist die einzige giftige heimische Nadelbaumart. Sie enthält in allen Teilen das Gift Taxin; nur das rote Fruchtfleisch der Beeren ist frei davon. In der Medizin wird Taxin als Krebsmittel eingesetzt. Wegen ihrer Giftigkeit wurde die Eibe früher auch als Todesbaum bezeichnet. Die Kelten verehrten sie als heiligen Baum und benutzten ihre Zweige zum Schutz vor bösem Zauber und Dämonen. Im Mittelalter wurden aus ihrem Holz Armbrüste und Bögen hergestellt.
Auf einem etwa 2,5 km langen Rundweg tauchten wir ein in einen grünen Zauberwald. Im Schatten der Bäume war es angenehm kühl; viele kleine Bäche durchzogen das Areal, und an zehn Stationen mit Klapptafeln gab es weitere Informationen.
Da der Rundweg nur kurz war, hatten wir noch genügend Zeit für eine Einkehr zum Mittagessen im Gasthof Eibenwald. Anschließend fuhren wir zum nahe gelegenen Kloster Wessobrunn, wo Lena extra für uns eine Führung organisiert hatte. Wir hörten die Legende von der Gründung des Klosters durch den Bayernherzog Tassilo III im 8. Jahrhundert und die wechselvolle Geschichte danach.
Ein großer Teil des riesigen Gebäudekomplexes ist inzwischen verkauft an eine Kosmetikfirma, nur der Prälatentrakt gehört noch der Pfarrei Wessobrunn und kann besichtigt werden. Hier bewunderten wir unter anderem den mit kunstvollen Stuckarbeiten verzierten Prälatengang und den Tassilosaal mit interessanten Jagdmotiven an der Decke.
Den Abschluss bildete ein Besuch der Pfarrkirche St. Johannes Baptist neben dem ältesten noch erhaltenen Gebäude des Klosters, dem ehemaligen Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert.
Helga
Bilder von Helga