Hochtouren in der Reichenspitzgruppe
Ich weiß nicht, wie viele erfolglose Versuche der Sektion Neuland es auf die Reichenspitze schon gab, aber es waren einige. Scheinbar will der Wettergott unbedingt verhindern, dass wir da hinaufkommen. Dafür haben wir die Ausweichziele rund um die Hütte schon alle bestens kennengelernt.
Aber dieses Mal sollte das anders werden. Wir sind eine Gruppe von acht Neuländern und starteten schon am frühen Freitagmorgen ins Zillertal (das wird der Wettergott nicht erwarten). Der Anfang ist etwas hakelig, weil der Bus von Bärenbad zur Staumauer so viel Verspätung hatte. Aber das lag gar nicht am Bus, sondern an mir, weil ich eine kleine Klausel im Busfahrplan übersehen hatte. Und weil wir keine Lust hatten eine Stunde zu warten, gingen wir eben zu Fuß zur Staumauer hinauf und gleich weiter zur Plauener Hütte. Da machten wir eine kleine Brotzeit und überlegten was wir mit dem Nachmittag anfangen wollten. Es wurde eine kurze Tour auf den Hausberg, das Rainbachköpfl, auf 2690 m. Beim Abstieg machten wir Spaltenbergungsübungen auf einem Schneefeld kurz oberhalb der Hütte (auch bei Sonnenschein wird man ziemlich nass, wenn der Schnee matschig genug ist).
Auf der Hütte sind neue Pächter, die sich sehr bemühen. Sie heizen deutlich mehr als ihre Vorgänger und auch sonst ist alles top. Wirklich super!
Auch der Wetterbericht war gut. Über Nacht wurde es kalt und es folgte ein sonniger Tag. Kaum zu glauben. Erwartungsvoll starteten wir sehr früh. Der Gletscher war gut gefroren und auch der Neuschnee, der weiter oben liegt, konnte uns nicht aufhalten. Zügig erreichten wir eine Steilstufe im Schnee über die wir ein Fixseil legten. Danach ging’s über den felsigen und frisch verschneiten Aufbau zum Gipfel auf 3303 m. Bestes Wetter, beste Aussicht, wenig Leute. Was will man mehr?
Nach der Gipfelbrotzeit ging es wieder per Fixseil bergab bis wir den flachen Teil des Gletschers erreichten. Einen Teil von uns zog es direkt zum Kuchen auf die Hütte. Die anderen machten noch einen Abstecher zum Kuchelmooskopf (3214 m). Auch ein schöner Gipfel. Und man sieht von dort sehr gut zurück zur Reichenspitze und kann auch genau sehen wie steil sie oben ist. Dann zog es auch uns zur Hütte mit ihren Annehmlichkeiten. Suppe und Bier schmeckten gut und das hatten wir uns auch verdient. Der Abend wurde mit einer Schafkopfrunde aufgelockert. Pläne für den nächsten Tag machten wir nur vage, der Wetterbericht für den Sonntag war richtig mau. Das bestätigte sich auch am nächsten Morgen. Für die evtl. angedachte Tour auf die Zillerplattenspitze konnte sich bei den Aussichten niemand begeistern und so stiegen wir nach dem Frühstück ins Tal ab und kamen trocken zurück zum Auto.
Damit ging ein schönes Wochenende mit einer richtig netten Gruppe zu Ende. Aber es steht ja schon bald die nächste Hochtour mit ganz ähnlicher Besetzung an
Martin