Naturschutzwanderung ins Königsdorfer Weidfilz

Die Qualität der Führungen von Frau Birgit Weis (Dipl. Ing. Forstwirtschaft (FH) und LBV-Gebietsbetreuerin für Moore und Isar im Tölzer Land) hat sich im Lauf der Jahre bei den Neuländern herumgesprochen.
Waren am 6. Juli 2014 etwa 10 Teilnehmer bei Sonnenschein und trockenem Boden mit Frau Weis durch das Weidfilz unterwegs, so hatte sich die Anzahl der Interessenten am 29. April 2017 mehr als verdoppelt.
Sogar das üble Schneetreiben der Vortage hatte keinen Einfluss.
Am Tag der Wanderung herrschte strahlender Sonnenschein. Jedoch sah die Hochmoorfläche aus wie vor dem dritten Tag der Schöpfungsgeschichte, bevor Gott die Wasser auf der Erde vom trockenen Grund teilte und daraus Land und Meere formte. Nassschnee und Wasserlachen soweit das Auge reicht.
Außer Wasser gab es doch manch anderes zu sehen.
Dank fachfraulicher Erklärung waren die mittels eines Baggers aufgestauten Gräben gut zu erkennen, aus denen früher ungehindert das Wasser abfloss, das nun aber wegen der eingebauten Pfropfen zurückgehalten wird. Die Spuren der im letzten Jahr abgeschlossenen Bauarbeiten waren verschwunden.
Wenn das Wasser bis kurz unter der Mooroberfläche steht ist das Ziel erreicht.
Die typische Hochmoor-Vegetation wie z.B. das Scheiden-Wollgras, die Spirke oder die Rosmarinheide kann somit im Laufe der Jahre die Birken und andere Indikatoren für den Verfall des Hochmoores zurückdrängen. Bei einem durchschnittlichen Wachstum der Torfmoose von 1 mm pro Jahr wird viel Zeit vergehen, bis auch die vom Torfabbau hinterlassenen Wasserflächen wieder zugewachsen sind. Aber ein Anfang ist gemacht.
Dann findet auch weiterhin der Baumpieper, der mit seinem Gesang auf den Vogelstimmen-Recorder von Frau Weis geantwortet hat, nach seiner Rückkehr im Frühjahr bei uns wieder einen akzeptablen Lebensraum.