Mittagskopf (Karwendel)

Eigentlich wollten wir Punkt 12 Uhr auf dem Mittagskopf unsere Brotzeit abhalten – aber erstens kommt es anders , zweitens als man denkt… Kurz und gut, um 8.30 am Parkplatz waren wir nicht die Letzten. Nach und nach rückten diverse Familienkutschen an. Kurze Besprechung und los ging‘s! Je höher wir den Kesselberg hinaufschraubten umso dichter waberte der Nebel oder doch die Wolken?!?! um unsere Autos. Auch das noch, nicht der bestellte Sonnenschein, sondern die vorhergesagten Restschauer am Alpenrand. Ja was geht uns der Alpenrand an, wir fahren doch eindeutig in Richtung Zentralpen! Also deutschen Wetterbericht ignorieren und ab nach Österreich. Und wirklich kurz vor der Staatsgrenze lichtet sich der Nebel, vorsichtiges Blinzeln erster Sonnenstrahlen und dann klassischer weiß-blauer Himmel!

Am Parkplatz hieß das Motto: „Raus aus den Winterjacken, rein ins sommerliche T-Shirt.“ In steilen Serpentinen erklommen wir die ersten Höhenmeter und erreichten einen Skilift mit Skilifthütte. Leider hatte diese aufgrund mangelnder Schneelage geschlossen und so gab es zum Bedauern unserer Kinder nur die übliche Brotzeit aus den Rucksäcken. Frisch gestärkt machten sich unsere kleinen Bergsteiger weiter auf den Anstieg zum Mittagskopf (allerdings war das Zeitlimit bereits überschritten, also dann doch eher zum Nachmittagskopf?). Im munteren bergauf, bergab ging es bis zu einem Schild „schöne Aussicht“. Vielleicht ist das ja endlich das heiß ersehnte Bergziel? Erst mal kurze Enttäuschung: kein Gipfelkreuz!, dafür aber eine einladende Bank. Nach ausgiebigem Kartenstudium, dann die Erkenntnis: „Wir sind ja auf dem Zäunlekopf, der Mittagskopf liegt hinter uns!“ Macht nichts, dann gehen wir eben zur jetzt deutlich näheren Alm und beenden die Tour als Rundweg. Dort angekommen die nächsten freudigen Überraschungen: es gibt Limo und freilaufende (in einem Gehege) Schweine! Gut gelaunt erreichten wir schließlich einen fröhlich dahin plätschernden Bergbach, an dem wir nach und nach den Parkplatz erreichten. Alles etwas anders wie ursprünglich geplant, aber keine Sekunde langweilig!

Marianne Waldenburg