Familien auf dem Gletscher

Da die Ferien zu Ende waren und uns der Nervenkitzel fehlte, begaben wir uns am 15.09.18 ins hintere Pitztal. Unser Startpunkt sollte der Parkplatz am Ende der Ötztaler Gletscherstraße auf 2798m üN sein. Nach der Ankunft wurde die Ausrüstung aufgeteilt und die Steigeisen auf alle Schuhe angepasst. In weiterer Entfernung hörten wir ein immer näher kommendes Motorenröhren. Was als Motoradfahrer vermutet wurde, entpuppte sich als Porscheauto. Aber es sollte nicht bei einem bleiben, nein, bei 80 hat Hans Georg aufgehört zu zählen. Fleißig aufgereiht, wurden dann mit Drohnen die teuren Flitzer noch gefilmt und keine 20 min später war der Spuk auch schon vorbei. Noch etwas verwirrt von diesem Schauspiel begaben wir uns gemächlich auf den Weg zur Braunschweiger Hütte. So ging es erst über Blockgestein, teilweise mit Drahtseil und Krampen gesichert, auf das Pitztaler Jöchl (2996). Wir sind nun höher als die Zugspitze, dass bereitete das eine oder andere Schmunzeln in den Kindergesichtern. Allein der Anblick der Gletscherwelt, die sich offenbarte, war überwältigend. Steil bergab verfolgten wir unseren Weg zur Hütte. Nach einer Brotzeit und Beziehen des Zimmers begaben wir uns zum naheliegenden Gletscherfeld. Dort erklärte Hans Georg, wie man Steigeisen richtig anlegt, damit läuft, wie ein Pickel im Eis hält und wie man am geschicktesten Stufen hackt. Alle waren mit Begeisterung dabei, das zu üben was gesagt wurde. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zur Hütte. Nachdem beginnende Grippe und höhenbedingte Kopfschmerzen und Schwindelgefühl ein paar unserer Teilnehmer außer Gefecht setzten, besprachen wir den morgigen Tag. Recht früh ging es dann für alle ins Bett. Um 6 Uhr klingelte der Wecker, es wurde sich angezogen und die Rucksäcke fertig gemacht, gefrühstückt und kurz nach 7 ging es los. Mit Hans Georg begaben sich Merle, Theo, Lea, Marion, Frank und ich auf den Weg zum linken Fernerkogel (3277m). So wurde ein steiles Blankeisfeld überwunden und der Gletscherbruch durchquert. Einige Stellen ermöglichten uns einen Blick in ca. 20m tiefe Spalten, welche aber auch etwas Ehrfurcht in uns walten ließ. Gegen halb elf erreichten unsere 2 Seilschaften den Gipfel und besonders unsere Hochtourenneulinge Marion, Theo, Merle und Lea waren glücklich. Den Abstieg meisterten alle genauso wie den Aufstieg mit Bravour. An der Hütte wieder angekommen, belohnten wir uns mit einer Brotzeit und packten die Rucksäcke mit den zurückgelassenen Sachen. Es stand uns ja noch das Hoch und Runter zum Parkplatz und die Rückfahrt nach Penzberg bevor. Mit vielen neuen Eindrücken und Bildern erreichten wir am Abend Penzberg und waren uns sicher „DAS WAR NICHT DAS LETZTE MAL ;-)“

Silke Geißler