Grünsteinumfahrung

Grünsteinumfahrung am 27. Januar 2024 oder Herr M.s Gespür für Schnee

Wegen Schneemangels in tieferen Lagen wurde die ausgeschriebene Tour „Rofanspitze mit Abfahrt ins Inntal“ von Tourenleiter Martin kurzerhand umgeplant. Ziel war nun ein nicht minder reizvoller Klassiker: Die Grünsteinumfahrung von Biberwier nach Ehrwald.

Unsere für 7:15 Uhr geplante Abfahrt in Penzberg verzögerte sich etwas, zudem stand in Garmisch ein Weltcuprennen an. So steckten wir bald im Stau, aber vertrieben uns die Wartezeit mit interessanten Gesprächen in den Fahrgemeinschaften.

Von Biberwier schaukelte uns das Marienberglift-Tourenticket durch die frostige, düstere Wolkendecke flugs ans obere Ende des Skigebiets zum Start der Tour. Dort in der Sonne über den Wolken stieß Burkhard zu uns, der schon knapp 800 zusätzliche Fleiß-Höhenmeter gemacht hatte.

Nach dem obligatorischen Piepscheck machte sich unsere Gruppe (Martl, Brigitte, Burkhard, Manfred, Rainer, Reiner, Roland, Verena und Anja) an den ersten Aufstieg, das Wolkenmeer unter uns und niemand vor uns.

Vom stark abgeblasenen Hölltörl (2126 m) wedelten bzw. carvten wird dann auf bestem Pulverschnee das breite Kar hinunter in die „Hölle“, wo wir inmitten der beeindruckenden Bergkulisse auf ca. 1800 m gemütlich Brotzeit machten.

So gestärkt ging’s zum nächsten und längsten Anstieg der Tour, der uns in vielen Spitzkehren zur Grünsteinscharte (2268 m) führte. Ein Teil der Gruppe gönnte sich dieses Vergnügen für eine extra Abfahrt sogar zweimal!

Wieder vereint stürzten wir uns die steile und vereiste Abfahrt Richtung Hinteres Tajatörl (2259 m) hinunter, die aber bald in einen wunderbaren Tiefschneehang überging, den wir genossen, bevor es zum dritten Mal hieß: Anfellen und aufsteigen!

Die Abfahrt ins Brendlkar, der Ziehweg zurück ins übervölkerte, kunst-eisige Skigebiet und das Warten auf den Ski-Bus zählten dann nicht zu den Highlights, eher schon der gemütliche Ausklang bei Kaffee und Kuchen im Il Castagno in Ehrwald.

Es war eine sehr schöne und überraschenderweise gar nicht überlaufene Tour über den Wolken, mit viel Sonne, atemberaubender Natur, netter Gesellschaft und – dank Herrn M.s Gespür für Schnee – nahezu perfekten Skibedingungen!