28. Januar 2023
Das Temperaturprofil der ZAMG Station am Achensee zeichnete ein gutes Bild, zumindest für alle die Wasser gerne in gefrorener Form sehen: Fast durchgehend Temperaturen zwischen -5 und -10 Grad über eine Woche hinweg sollte die Eissäulen kontinuierlich stabiler werden lassen, vermuteten wir. Doch das Bild am „Unteren Kessel“ in der Nähe des Sylvenstein war für uns zunächst ernüchternd, frei in der Luft hingen die Eisvorhänge und Zapfen dort wo das plätschernde Wasser das Potential zum Eisklettern erahnen ließ. Aber wir hatten Glück denn zumindest eine kleine Stufe am Zulauf zum „Kessel“ stand stabil. Nach einer kurzen Einführung zur Klettertechnik (Stichwörter „Füße hängen lassen“, „Bogenspannung“, „Langer arm“) pickelten wir im Topropemodus das Gebilde aus röhrigem Eis im Grad WI 3 auf verschiedenen Routen empor. Im Übergang zum Fels konnten sogar „moves“ im Mixedgelände getestet werden. Schnell wuchs unser Vertrauen in die Haltekraft der Eisgeräte und Frontalzacken im teils splittrigen Eis. Anschließend übten wir das Setzen von Eisschrauben und den Aufbau einer „Abalakov“: Eine Eissanduhr die zum Abseilen an Eisfällen genutzt wird. Im unteren Kessel wagten wir im Nachstieg noch das Klettern an einer geneigten Rampe die mit recht dünnem und morschem Eis überzogen war. Wenn auch leichter als zuvor so war schnell zu merken wie anspruchsvoll derartiges Gelände bei schlechtem Eis werden kann, da wir jeden Tritt und Hook auf seinen Willen uns zu tragen prüfen mussten. So verging die Zeit wie im Flug und nachdem wir alle zusammen viele Male die Routen abgespult hatten machten wir uns Zufrieden an die Heimreise.
Mit dabei waren Florian, Frank, Martin und Marlene zusammen mit Stefan und Marcus.