Die Meilerhütte im „Doppelpack“
Meine Probetour mit Unterstützung eines berg-und klettererfahrenen „Neuländer“ Paares fand am Mittwoch, den 12. 09. bei schönstem Sonnenschein und königsblauen Himmel mit einer Gehzeit von 9 Stunden statt.
Die planmäßige DAV Tour mit Übernachtung auf der Meilerhütte fand leider nur bei Uli Interesse, obwohl die Route (siehe Kartenausschnitt/Foto) über den „Schützensteig“ zur Wettersteinalm und dann durch’s anspruchsvolle Angerleloch zur Meilerhütte kaum begangen wird.
Unsre weite aber sehr abwechslungsreiche Wanderung führte zunächst Richtung Ferchensee (leider auf der Forststraße), ein Stück entlang des Bannholzerwegs und dann auf einsamen Schlepperweg und Jagdsteig hinauf zum -von Ferchensee herkommenden- „Schützensteig“. Dieser verläuft im Auf und Ab in 1300 Meter Höhe unterhalb des Zirbenkopf und Kämikopf entlang zur Wettersteinalm auf 1464 m. 1 Stunde war’s noch bis zum Einstieg hinauf zum Angerleloch. Dann ging’s über die steil aufragenden Hirschbichlwände -an den gefährlichsten Stellen versichert- zum Angerleloch, ein großer Schuttkessel am Fuß des Mustersteins. Über ein uriges Hochtal zwischen Törlspitzen und Frauenalpspitze gelangten wir nach ca. 5 3/4 Stunden zur Meilerhütte auf 2366 m.
Die Bewölkung und die Wirtin sagten uns Regen vorher, sodaß wir nur noch hinauf zu den Törlspitzen 2443 m kraxelten.
Die Wolkenfetzen wurden immer dichter, Regen setzte ein, Gewitter begleitete unser Abendessen, das auf dieser Hütte bereits vor 18 Uhr eingenommen werden muß. Nette „von Tisch zu Tisch-Gespräche“ mit den recht unterschiedlichsten Übernachtungsgästen lenkten uns von Blitz und Donner ab.
Der Sonnenaufgang und der blaue Himmel am Mittwochmorgen war vielversprechend. Es wurde fast eine Gemeinschaftstour mit der Übernachtungscrew über den Hermann-von-Barth-Steig zur Partenkirchener Dreitorspitze 2640 m. (Gehzeit 1 1/4 Stunden hinauf)
Wieder zurück und weiter hinunter über’s Frauenälple zum Schachen 1866 m.
Um 13 Uhr die 40 minütige Schlossführung. Das Obergeschoss beeindruckt mich immer wieder auf’s Neue.
Nun noch 2 1/2 Stunden hinunter über Schachenweg…Kälbersteig zum Steilen…Forststraße zum Elmau Parkplatz.
Klar ist…..wir feierten unsere 2 Gipfel mit Zirbenlikör!!!
Der Zirbenlikör ist sehr geschätzt und wird aus den Samen „Zirbennüsse“ hergestellt.
Am Schachen finden wir noch ein bedeutendes Zirbenvorkommen. Die Zirbe oder Arve ist ein echter Hochgebirgsbaum ab 1500 Meter Seehöhe, wo sich meist nur noch Latschen und Zwergsträucher halten können. Der zähe Baum ist extrem frosthart und mit eiförmigen Zapfen. Er läßt sich leicht von den anderen Kiefernarten abgrenzen. Bei der Zirbe sind die blaugrünen, weichen Nadeln bis 10 cm lang und an der Basis mit 5 Nadeln; wohingegen alle anderen heimischen Kieferarten paarweise an Kurztrieben ansetzen.
Schee war’s und g’lernt hamma a wieder woas.
Beate und Uli