Erst waren wir ja alle ein wenig mißtrauisch: Klettern und Wolfgangsee –
kann das gut gehen? Hat nicht dort unser ehemaliger Bundeskanzler Kohl etwas
unbeholfen seine Gattin mit dem Ruderboot herumkutschiert? Sehr schnell
konnten wir uns vom Gegenteil überzeugen: Am Wolfgangsee kann man nicht nur
Kaspressknödel essen und Kaffeetrinken, sondern auch richtig gut klettern.
Mehrseillängentouren waren ausgeschrieben und davon gab es mehr als genug.
Die Bergführerkante an der Falkensteinwand ist da nur eine von vielen
Klettermöglichkeiten, gewürzt mit Seeambiente tief unter den Vibramsohlen.
Wir waren noch am Plombergstein, wo es mehrere leichte Mehrseillängentouren
gibt, sowie am ebenfalls dort gelegenen Alpenvereinsklettergarten, der auch
kindergeeignet ist. Darüber hinaus bot der Klettergarten Kleefeld mehr als
genug Möglichkeiten sich auszutoben. Insgesamt wird in dem Gebiet
durchgehend solider Kalkstein geboten. Typisch für diesen Fels dort sind die
überraschend vielen Sanduhren, so dass sich speziell dafür die Mitnahme von
Bandschlingen empfiehlt. Die Sorge, dass der buntgemischten Truppe bestehend
aus Gossi, Nga, Silke, Frank, Alex sowie den Kindern Fabi, Theo und Lea
irgendwann das Klettern zu viel werden könnte, war unbegründet.
Bachplantschereien, Höhlenerkundungen und ein erstes Anbaden im Wolfgangsee
sorgten für Abwechslung. Nachdem wir zwei Tage durch Kaiserwetter verwöhnt
wurden, spülte uns am dritten Tag ein schon lange erwarteter Wettersturz
begleitet von Blitz und Donner regelrecht aus der Wand – jetzt war ein
geordneter Rückzug angesagt. Wir feierten dann die gelungen Klettertage bei
was? – Na logisch: Bei Kaspressknödel und Kaffee!
Gruß, Alex