Bergmesse

Liebe Neuländerinnen und Neuländer,

ungewöhnlich früh waren wir dieses Jahr dran mit unserer Bergmesse. Der 13. September hätte es sein sollen, aber nur am 6. September – also noch in der Ferien- und allgemeinen Urlaubszeit – ließ sich ein Termin vereinbaren. Natürlich hatten wir auf bestes Sommerwetter gehofft. Schließlich war der Grund für die Aufgabe unseres traditionellen Termins (immer am zweiten Sonntag im Oktober) eben das Wetter gewesen. Wir wollten die Bergmesse nicht noch einmal wegen Schneefalls absagen müssen.

Nunja: An der Neulandhütte hatten wir keinen Schnee. Das Thermometer zeigte 6°C und nur, wenn die Wolken kurz einen Blick nach oben erlaubten, war ein klein bisschen „Puderzucker“ zu sehen. So ist es nun mal: das Wetter lässt sich nicht planen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Stadtpfarrer von Bad Tölz, Herrn Peter Demmelmair, dass er sich für uns Zeit nahm. Richtig erfrischend waren seine Worte. Unter anderem lernten wir, dass ein Pfarrer nur so lange predigen sollte, wie die Ministranten auf einem Bein stehen können. Sarah und Sebastian Waldenburg bemühten sich zusammen mit dem Herrn Pfarrer redlich ums Gleichgewicht. Beim ersten Schwanken endete die Predigt dann prompt mit einem Amen. Unser Zelt stand diesmal direkt vor der Hütte. Es bot gerade ausreichend Platz für die etwa 22 Neuländerinnen und Neuländer, die trotz aller widrigen Umstände gekommen waren. Mit unserer sektionseigenen Musik- und Chorbegleitung klappte es aus Termingründen diesmal nicht, aber wir konnten uns über die Heiglhofmusi freuen, die mit zwei Flöten, einer Zither und einer Gitarre die Messe umrahmten

Es gibt für den Landkreis Miesbach einen Flyer mit dem Titel „Bergspiritualität“, in dem verschiedene Angebote zum Thema und auch die angemeldeten Bergmessen im Landkreis zusammengestellt sind. Darin fand ich ein paar gute Gedanken

Die Bergwelt als Ort der Stille, der Einsamkeit, der Weite und Tiefe wird zunehmend zur Kraftquelle und zum Ort spiritueller Erfahrungen für suchende Menschen in unserer hektischen von Druck und Leistungsdenken geprägten Welt. Heute sind die Berge ein Weg zu sich selbst geworden, ein heiliger Ort voll Magie und ein Ruhepol kranker Seelen
Eigentlich gleicht unser ganzes Leben einem Weg durch die Berge: Wir gehen über Höhen und Tiefen, stolpern über Steine, stehen im Nebel, erklimmen Gipfel, passieren Übergänge, laufen durch Sonne und Regen – und manchmal gibt es auch ein Gewitter.

So ein Gewitter ist es, wenn wir einen lieben Menschen verlieren. Dann überschattet die Trauer meist alles andere, aber besonders wenn das Sterben vorher mit großem Leid verbunden gewesen war, hilft es, sich bewusst zu machen, dass der Tod auch Erlösung sein kann. Die blinde Helen Keller antwortete einmal auf die Frage „Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?“ – „Selbstverständlich! Der Tod ist nichts weiter als ein Gang von einem Raum in den anderen. Aber für mich gibt es da einen Unterschied – in dem anderen Raum – da werde ich sehen können!“

Zwei in diesem Jahr verstorbene Neuländerinnen und auch alle anderen ehemaligen, oft langjährigen Sektionsmitglieder, von deren Ableben wir leider nichts mehr erfahren, schlossen wir in unsere Gebete während der Heiligen Messe ein.

Wir, die wir noch leben, dürfen uns weiter an der wunderschönen Bergwelt in all ihren Facetten erfreuen. Gut gefällt mir für düstere Tage ein Ausspruch von Ludwig Thoma:
„Ich steige hinauf auf die Berge und hole mir die Hoffnung herunter.“ Damit ist doch alles gesagt!

Danke an alle Organisatoren und die zahlreichen anderen Helfer, die sich um den Fahrdienst, das Zelt, Blumen usw., eine warme Hütte, genügend Verpflegung und die abschließende Reinigung kümmerten. Alles ist leichter, wenn wir zusammenhelfen! Übrigens ist die renovierte Küche recht schön geworden.

Auf ein rundum gutes, unfallfreies neues Bergjahr!

Angelika Schmidt-Pröls

In diesem Jahr haben wir bisher von drei Sterbefällen in unserer Sektion erfahren, die Nachricht vom Ableben von Herrn Josef Beck erreichte uns leider erst nach unserer Bergmesse:

Frau Erna Mertel starb am 23. Januar 2015 mit 85 Jahren. Sie gehörte 60 Jahre zum Deutschen Alpenverein und davon 12 Jahre zur Sektion Neuland.

Gesegnete 94 Jahre alt wurde Frau Luise Demeter, die am 7. Februar 2015 von uns ging. 68 Jahre lang bestand ihre Mitgliedschaft im DAV und in unserer Sektion.

Herr Josef Beck starb am 18.07.2015 im Alter von 95 Jahren. Er gehörte 68 Jahre dem DAV und der Sektion Neuland an.