Grubigstein, 2223m

Am Samstag schon in aller Früh versammeln sich die Teilnehmer für die Grubigsteintour vor dem Haus von Monika. Vier Teilnehmer sind es die mit Schorsch’s VW Bus jetzt in Richtung Garmisch fahren. Das Wetter ist sonnig mit leichten Wolken. Besser können wir uns das gar nicht wünschen.

 

Von Garmisch aus geht es dann über Grainau, Griesen und Ehrwald nach Lermoos (1004m). Bei der Suche nach einem geeigneten Parkplatz läuft uns auch Toni über den Weg, unser fünfter Teilnehmer. Um 07h15 brechen wir auf. Es sind jetzt drei Männer, zwei Frauen und der Hund Denny, die dem Tagesziel entgegen marschieren.

 

Der Aufstieg ist recht angenehm im Schatten des Bergwaldes, die Almwiesen sind noch voll mit bunten Blumen. Nach zwei Stunden Gehzeit erreichen wir die Wolfratshauser Hütte in 1751 m Höhe. Nach einer viertel Stunde Pause geht es weiter in Richtung Grubigsteinhaus. Wir haben jetzt die Waldpfade bereit hinter uns und bewegen uns in felsigem Gelände. Wir sind alle völlig erstaunt, als zwischen den Latschen ein Schild mit der Aufschrift:

Geschlossen
Ciusa
Ferme
Closed

auftaucht. Wir sind beruhigt, dass nicht der Gipfel geschlossen ist, denn ein zweites Schild trägt die Aufschrift „Erschwerter Weg zum Gipfel wegen Baustelle“. Ein Pfeil unter dem Schild weist uns den Weg auf die Fahrstraße zum Grubigsteinhaus. Nach einiger Zeit werden Kräne, Baumaschinen und eine Behelfsseilbahn sichtbar. Wir verlassen die Straße wieder und gehen querfeldein den Hang hinauf, um den ursprünglichen Weg wieder zu finden. Dabei müssen wir einen Graben mit blauem Inhalt überwinden, der quer über den Hang läuft. Das ist keineswegs eine Schlucht oder eine Gletscherspalte, die sich plötzlich aufgetan hat. Es ist ein Kabelschacht, der mit blauer Kunststofffolie abgedeckt ist.

 

Schließlich erreichen wir zwischen Baueisen und Bauholz eine große Betonplattform direkt vor dem Grubigsteinhaus und der Bergwachthütte. Ein großes Betongebäude wird hier an den Berghang gebaut. Der Wirt teilt uns mit, dass hier der bestehende Lift durch einen Zehnersessel ersetzt wird.

 

Der erste Gipfel des Grubigstein mit seinem großen Gipfelkreuz ist hier bereits sichtbar. Wir folgen einem markierten Steig durch die Felsschrofen. Der Weg führt uns durch große Stahlgitterbauten, die dem Lawinenschutz dienen. Das Wetter trübt sich ein, es wird kalt und windig. Nach einer gut Stunde erreichen wir bei Nebel unser Ziel, den zweiten Grubigsteingipfel auf 2233 m. Durch die Nebelschwaden hindurch kann man erahnen, wie großartig hier die Bergkulisse sein muss. Recht gut ist der Ausblick auf die Zugspitze, die Gartner Wand und die Pleis Spitze. Auch die Seen der Fernpassstrasse tauchen aus dem Nebel auf. Deutlich sichtbar ist auf jeden Fall die große Baustelle. Wirklich: hübsch hässlich haben sie es hier.

 

Wir steigen zum ersten Grubigsteingipfel ab. Von dort kürzen wir den Abstieg über Felsschrofen und Geröll zur Baustelle ab. Zurück auf der Wolfratshauser Hütte lassen wir uns es gut gehen. Die Sonne scheint wieder, die Aussicht ist herrlich und die Terrasse der Hütte ist voller Touristen. Plötzlich stehen zwei mitgebrachte Kuchen auf dem Tisch. In Andacht und Abwesenheit feiern wir den Geburtstag unseres Wanderleiters Johannes. Er konnte leider bei der Tour nicht dabei sein. Über SMS mit angehängtem Foto lassen wir ihn an unserer Feier teilnehmen.

 

Wir steigen den selben Weg wieder ab, den wir aufgestiegen sind und erreichen am frühen Nachmittag wieder unsere Autos in Lermoos.

 

Die Tour war was Neues. Ein Turbo-Wintersportgebiet im Sommer mit Baustelle ist doch eine eigene Erfahrung.

Wolfgang