Kraxengruppe: Gamshütte

Bei strahlendstem Sonnenschein macht sich eine kleine aber feine Kraxngruppe auf den Weg nach Garmisch, um die Gamshütte zu erklimmen und endlich mal die Rodelbahn auszuprobieren (vor zwei Jahren sind wir im März mit Waldenburgs im Grünen hinauf- und wieder hinuntergewandert, was zwar auch sehr schön war, aber halt doch nicht das gleiche wie eine Rodelpartie im Schnee…).
Um 10.23 Uhr fahren wir an der Ausfahrt Eschenlohe vorbei und stehen 10 Sekunden später im Stau; okay: Samstag, strahlendes Wetter, toller Schnee, alles fährt nach Garmisch zum Skifahren – klar, dass wir ein bisschen länger brauchen werden, also üben wir uns in Geduld und tauschen mit den anderen Familien Bücher und CDs, um unsere quengelnden Kinder zu beschäftigen.

 
Als wir uns aber nach einer gefühlten Ewigkeit noch immer keinen einzigen Meter vorwärts bewegt haben, kriege ich langsam die Krise – zum Glück sind alle anderen total entspannt und nehmen es sehr gelassen. Also beruhige ich mich wieder und siehe da: nach einer Dreiviertelstunde löst sich der Stau langsam auf und wir kommen nach knapp eineinhalb Stunden am Ausgangspunkt an.

 
Ab jetzt ist es eigentlich nur noch wunderschön: Die Strecke ist bis runter verschneit (wir müssen die Rodel also nicht tragen!), das Wetter hält was es versprochen hat, die Brotzeitpause auf dem Plateau mit Traumaussicht könnte nicht schöner sein (höchstens NOCH länger, wenn es nach den Kindern gegangen wäre), und die neue Hängebrücke über die Schlucht ist ein echtes Highlight – der einzige „Nachteil“: Man steht nach fünf Minuten vor der Hütte und hat nach der ausgiebigen Brotzeit noch gar keinen richtigen Hunger… die heiße Schokolade und der Kaffee schmecken aber natürlich trotzdem, und dann geht’s endlich los!

 

Oder auch doch noch nicht, denn für den Rückweg nehmen wir die längere Schleife um die Schlucht herum, damit die Rodelstrecke ein bisschen länger wird und müssen also erst nochmal ein bisschen aufsteigen. Dann kommen die ersten Bergab-Passagen, die noch von ein paar Flachstücken unterbrochen sind, aber schon für die ersten Wettrennen sorgen, bis es ab dem Plateau so richtig zur Sache geht – leider haben wir immer noch unsere alten Rodel, deren lahme Geschwindigkeit wir nur durch geschicktes Ausnutzen der Fahrfehler der anderen und beherzte Überholmanöver ausgleichen können…
Am Ende steigen alle hellauf begeistert ins Auto und fahren (dieses Mal ohne Stau) wieder zurück nach Penzberg.

Katrin Reisnecker