Familie Ciazynski hat sich bereits zum zweiten Mal bereit erklärt und hat den Alltag hinter sich gelassen um im hintersten Winkel des Kaunertals den Dienst in der Rauhekopfhütte anzutreten. Wir sind zwei Lehrer und zwei Kinder im Alter von 11 und 14 Jahren. Zusammen haben wir jeden Tag im Holzofen Brot und Kuchen gebacken für 3 bis 25 Personen, Holz gehackt und versucht unsere Gäste, so gut es ging zu verwöhnen. Die Anzahl der Gäste ist auf maximal 25 begrenzt und kein Tag glich dem anderen, denn jeden Tag gab es ein Kommen und Gehen. Aber eines war jeden Tag gleich: Die Freude der Menschen, wenn Sie den ca. vierstündigen Aufstieg geschafft hatten und ihre positiven Gefühle mit uns geteilt haben.
Auf 2.731m Höhe stellt sich dann nach ein paar Tagen eine gewisse Routine ein. Sind morgens alle Gäste versorgt und alles wieder sauber und geputzt, so hat man auch einige ruhige Stunden für sich und kann die Berge oder die Gletscherspalten entdecken oder einfach nur ausruhen. Die Hütte besticht nicht nur durch die einmalige Lage, durch die fehlende Anbindung durch eine Materialseilbahn entsteht eine gewisse Einfachheit, welche viele Gäste zu schätzen wissen. In der holzvertäfelten Stube wurden viele lange und lustige Abende verbracht, Karten gespielt und mit dem Fernglas nach neuen Gästen gespäht.
An warmen Tagen konnte man draußen ohne Sichtschutz duschen und sich von der Bergsonne verwöhnen lassen. Ab dem Nachmittag hieß es dann wieder kochen, backen, abspülen, abkassieren, Gäste beraten und Tische vorbereiten. Es wurde viel Bier ausgeschenkt, was die Kinder am liebsten gemacht haben und viel gelacht, vor allem in der kleinen Küche, die auch offen war für die Gäste.
Warum arbeitet man aber ehrenamtlich auf dieser Hütte? Sie ist leider zu klein und zu entlegen, um rentabel für eine längere Verpachtung zu sein. Deswegen ist wichtig die Sektion Frankfurt zu unterstützen und diese Dienste anzutreten. Genauso wichtig ist es aber auch diese Hütte zu besuchen, damit es weiterhin sein wird die Hütte zu unterhalten.