Sensenkurs

Mähen mit der Sense für den Hausgebrauch

Penzberg. „Immer einen schönen Bogen machen und mit dem Oberkörper mitgehen“, ertönte ruhig, aber bestimmt die Stimme von Otto Gion in einem Garten der Wohnungsgenossenschaft eG Penzberg an der Gartenstraße. Angesagt war Mähen mit einer Sense. Eingeladen hatte Karin Märkl, die Naturreferentin der Sektion Neuland. Zehn Teilnehmer hatten sich angemeldet. Darunter auch das Team der vereinseigenen Neulandhütte. Dort wurde bisher mit einem Balkenmäher gemäht. Künftig kann das auch mit einer Sense erledigt werden. Auf Interesse war der Sensenkurs auch beim Bayerischen Rundfunk gestoßen. Sabrina Hadwiger erschien pünktlich um 8 Uhr zum Beginn des Kurses und verfolgte mit ihrem Mikrofon und vielen Fragen sowie praktischen Übungen den Kurs. Gesendet wird die Reportage am Samstag, den 20. Juni, zwischen 9 und 11 Uhr in BR2 in der Sendung „Orange“ – einem Lifestyle Magazin.

Bevor dem hohen Gras zu Leibe gerückt wurde, musste erst einmal das Werkzeug präpariert werden. Erste Aufgabe nach der theoretischen Einführung von Otto Gion, war das Dengeln der Sense. Kleine Holzschemel dienten als Arbeitsplatz. Eifrig wurde gehämmert, um den Stahl auszurichten. Danach wurde das Schneidblatt justiert. Nach dem Einstellen der Sense folgte noch das Wetzen der frisch gedengelten Sense, um ihr den letzten Feinschliff zu geben.

„Wenn die Margeriten verblüht sind, dann wird das erste Mal gemäht“, so der Experte aus Benedikbeuern. Für die Natur sei das Sensen wesentlich schonender als ein Mäher, der die Gräser abreißt und nicht schneidet. Die Samen werden gestreut und die Artenvielfalt gesichert. Dem ehemaligen Bauingenieur ist die Natur wichtig. Ebenso wichtig sei es ihm, das Handwerk weiterzugeben. Deshalb gebe er so oft wie möglich Sensenkurse – ehrenamtlich versteht sich.

Ganz so einfach wie es zuerst scheint, ist dann das Sensen doch nicht. Eine rhythmische, gleichmäßige Bewegung dicht über dem Boden gelingt nicht auf Anhieb. Manch einer versucht die fehlende Technik mit Kraft auszugleichen. Erst nach dem Rechen der Fläche sehen die Neulinge die Grasbüschel, die stehen geblieben sind. „Musikanten“ nennt die Otto Gion und macht sich dran, nachzuarbeiten. Doch die Fläche ist groß und die Teilnehmer wechseln sich ab mit Sensen, Rechen und Transportieren. Während die einen mähen, beladen andere den Schubkarren und bringen das Gras zu einem Komposthaufen. Die sich anschließende Brotzeit haben sich alle redlich verdient.

Text: Anna Steibli

Hier gibt es noch einen Bericht über den Sensenkurs vom Bayerischen Rundfunk.