Lisenser Fernerkogel

Für Oberbayern waren an diesem Wochenende 40° vorhergesagt. Da hilft ja bekanntlich nur die Flucht nach oben. Die „harten Fakten“…

 

Teilnehmer: Dietmar, Gudrun, Hans-Georg (Leitung), Jana, Kai, Monika, Robert, Werner
Datum: 27./28. Juli 2013
Gebiet: Stubaier Alpen
Ziel (Sonntag): Lisenser Fernerkogel (3299)
Stützpunkt: Franz-Senn-Hütte
Abmarsch: 05:37
Gipfel: 11:36
Rückkehr: 17:00 (Hütte), 18:40 (Auto), 21:00 (Daheim)

 

…sagen etwas, aber nicht alles. Zunächst mal haben wir, d.h. Jana, Kai, Monika, Robert uns am Samstag ganz gemütlich um 9:00 bei Hans-Georg getroffen. Dietmar, Gudrun und Werner waren schon eine halbe Stunde vorher aufgebrochen um Stau und ‚Pickerl‘ zu umgehen.

 

Nach 2 Stunden Autofahrt bei schönstem Wetter kamen wir ca 11:30 am Parkplatz in Oberriss an. Nachdem wir „aufgerödelt“ hatten ging es dann in 1,5 Stunden zur Franz-Senn-Hütte.

 

Bei Ankunft war es praktischerweise Mittag, da haben wir uns dann erst mal Köstlichkeiten wie Apfelstrudel & Kaiserschmarrn schmecken lassen. Um 15h ging es weiter: Eingeh-Tour auf die Vordere Sommerwand. Hier führt auch der „Hütten-Grat“ hinauf, eine Kletterei im II. Grad mit Stellen III, von der Hans-Georg mir nebenbei vorschwärmte. Zwischendurch machte er uns dann immer mal wieder auf Klettermöglichkeiten aufmerksam.

 

Nach einer guten Stunde standen wir am Plateau des Vorgipfels aber da hörten wir auch schon Donner grollen. Zum Gipfel wären es nochmal 15 Minuten Kraxelei, aber Hans-Georg „riet“ mit Recht zum baldigen Abstieg. Also nix mit Gipfelkreuz aber schöner Tiefblick vom Vorgipfel und trockene Ankunft an der Hütte um 17:30. Keine Stunde später entlud sich das Gewitter über uns …

 

Am nächsten Tag war frühes Aufstehen angesagt: Wecken um 04:30, Frühstück 05:00 und Abmarsch 05:30 … na ja, letzteres haben wir fast geschafft. Bei Sonnenaufgang ging es dann über einfache Bergwege unterhalb der Rinnenspitze in 1,5 Stunden zum Rinnensee.

 

Von dort führte der Weg durch Blockwerk zuerst flach, dann in Serpentinen ansteigend zum Rinnennieder. Das war am Schluss kurzzeitig auch mit Drahseil versichert und dann ziemlich rutschiges Bröselzeug.

 

Oben angekommen wurden wir aber mit einem gigantischen Ausblick belohnt (siehe Foto): Der Lisenser Ferner sowie dazu dazugehörender Kogel (unser heutiges Ziel) standen da in voller Pracht.

 

Auf der Westseite des Rinnennieders stiegen wir hinab bis kurz vor den flachen Teil des Lisenser Ferners und seilen an.

 

Steigeisen waren nicht notwendig und so querten wir den Lisenser Ferner in zwei Seilschaften. Hans Georg führte eine Seilschaft mit den „schweren Jungs“ und Jana die andere mit dem leichteren Teilnehmerkreis. Nach Überwinden eines Felsriegels (Plattige Wand) ging es über den Rotgratferner in Richtung südlicher Scharte unseres Gipfelziels.

 

Für kurzzeitigen Nervenkitzel sorgte ein über den Rotgratferner kullernder Felsbrocken, der zum Zeitpunkt des Aufstieges neben unserer Spur liegen blieb: er rief uns in Erinnerung, dass trotz idealer Bedingungen alpine Gefahren ein ständiger Begleiter sind.

 

Nach Querung des Rotgratferners ging es – laut Literatur – über „leichtes“ Blockgelände zum Gipfelkreuz. Na ja, leicht ist eben relativ und so waren wir dann auch nur „relativ bald“ auf dem Gipfel. Der I. Grad hatte hier eine verdächtige Tendenz zu I+ mit Stellen II…

 

Trotzdem glaube ich dass alle die Kletterei genossen… manche vielleicht aber erst hinterher.

 

Der Weg zurück war genauso schön aber auch fast so lang wie der Hinweg.

 

Vielleicht könnte man noch hinzufügen, dass die Damen in der Runde den Männern in Sachen Kondition in nichts nachstanden und wir in Sachen Gehgeschwindigkeit und -rhythmus eine recht homogene, trainierte Gruppe waren. Man könnte… wäre da nicht die Tatsache dass besagte Damen leichtfüßig ins Ziel hüpften, während ich bei Ankunft an der Hütte ziemlich im A****… ähm… geschafft war.

 

Eine tolle Gruppe, die Schmerzen sind vergessen, die wunderbare Erinnerung bleibt! Danke an Hans-Georg für Organisation und Leitung.

Bericht: Robert
Fotos: Kai Mewes