Im August war die Besteigung des 2195 m hohen Guffert’s geplant. Dafür trafen sich fünf Neuländer in Steinberg am Rofan beim Restaurant Waldhäusl. Das Wetter war nicht sehr vielversprechend und der Guffert versteckte sich in den Wolken. Auch musste jederzeit mir Regen gerechnet werden. So beschlossen wir, die doch etwas anspruchsvolle Tour zu verschieben. Wir einigten uns auf eine Alm-Runde deren höchster Punkt die auf 1545 m hoch gelegene Anderl’s Almhütte ist.
Da ich den Sommer über in der Schönalmjoch am Rofan als Sennerin tätig bin, habe ich eine Fahrerlaubnis für dieses Gebiet. So fuhren wir die wenig attraktive Forststraße bis zur Enteralm auf 1324 m mit dem Auto. Von hier starteten wir dann unsere Almrunde. Die größte Steigung der Tour war gleich am Anfang, auf den 1518 m hohen Ameisenkogel. Von dort hatte man eine schöne Sicht in das gewaltige Massiv des Rofan und auf den Unnütz. Der Weg führte uns nun durch ein wunderschön gelegenes Hochmoor bis zur Labeggalm. Die Alm wird von einem 92jährigen Senner mit seiner Frau geführt. Wir staunten nicht schlecht über die geistigen und körperlichen Kräfte der Beiden.
Weiter ging’s zu Anderl’s Almhütte, sehr schön gelegen, mit traumhaften Ausblicken bis ins Inntal. Dann wanderten wir weiter über das Wimmerjoch zur Wimmeralm. Immer die Forststraße meidend, marschierten wir auf schönen Bergpfaden. Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns und wir brauchten nur kurz den Regenschutz. Wenn wir den Guffert schon nicht besteigen konnten, so hatten wir ihn aber immer im Blickfeld. Über die Lahnalm ging’s dann wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Enteralm.
In der gemütlichen Hütte kehrten wir ein und ließen uns das traditionelle Alm-Essen, Speck mit Ei, schmecken.
Fazit dieses Wandertages: auch bei bedecktem Himmel kann man einen schönen und interessanten Tag in den Berger verbringen.
